Jahresbericht 2021

01.01.2022
Ein Bericht über unsere Einsätze, Übungen, Ausbildungen, Neuanschaffungen und ein Ausblick für 2022.
Im vergangenen Jahr musste die Feuerwehr Ebersberg insgesamt 155 Mal ausrücken. Mehr als die Hälfte dieser Einsätze waren technische Hilfeleistungen, darunter fallen zum Beispiel Verkehrsunfälle, Wohnungsöffnungen und Sturmeinsätze. Etwas mehr als 10% waren Brandeinsätze, der Rest teilt sich in Brandmeldeanlagen und Gefahrguteinsätze auf. Somit wurden von der Feuerwehr Ebersberg insgesamt 23 Personen betreut/versorgt und zwei Personen gerettet.
 
Allerdings wurden 2021 bei Einsätzen insgesamt drei Feuerwehrdienstleistende verletzt, obendrein wurden bei einem Einsatz zwei Feuerwehrdienstleistende durch Fußtritte körperlich angegriffen aber nicht verletzt.
 
Wie bereits in 2020 war auch bei den Feuerwehren der Stadt Ebersberg der Dienstbetrieb stark durch die COVID-19-Pandemie geprägt. Vor allem in der ersten Jahreshälfte wurden Übungen und dienstliche Veranstaltungen daher reduziert, um Infektionen innerhalb der Feuerwehr zu vermeiden und die Einsatzbereitschaft aufrecht zu erhalten.
Trotz der COVID-19-Pandemie führte die Feuerwehr Ebersberg insgesamt 105 Übungen durch, wovon 24 Jugendübungen, 19 MTA-Übungen und 15 Maschinistenübungen waren. Bei den Übungen wurden die erforderlichen Sicherheitsregeln bzgl. COVID-19 durchgängig beachtet.
Erfreulicherweise wurde das Impfangebot, bei dem aktive Feuerwehrdienstleistende ab April 2021 geimpft werden konnten, von den Feuerwehrdienstleistenden der Feuerwehr Ebersberg sehr gut angenommen. Daher verfügten bereits ab Ende Juni ca. 66% der aktiven Feuerwehrdienstleistenden über einen vollständigen Impfschutz. Ergänzt wurden die Impfungen ab dem Frühjahr 2021 durch Tests vor Übungen und dienstlichen Veranstaltungen. Seit Oktober 2021 werden aufgrund zunehmender Impfdurchbrüche alle Feuerwehrdienstleistenden – unabhängig von Impf- oder Genesenenstatus –  vor Übungen und dienstlichen Veranstaltungen getestet.
Wir waren zudem an den Impfaktionen in der Volksfesthalle am 15.05.2021 und 10.07.2021 im Rahmen von Verkehrslenkungsmaßnahmen, personeller Unterstützung in der Volksfesthalle sowie dem Impfstofftransport beteiligt.
 
Der Übungsdienst wurde Anfang 2021 zwar reduziert, jedoch nicht vollständig eingestellt. Im Januar 2021 wurde als Schwerpunkt die Rettung von Personen bei Eiseinbrüchen geübt. Das abbruchreife Gebäude in der Eberhardstraße 4 wurde für verschiedene Übungen genutzt. Unter anderem bestand hier die Möglichkeit, Geschossdecken und Wände zu öffnen. Außerdem konnten so der Aufbau von Holzbalkendecken und sich daraus ergebende bauliche Herausforderungen sowie einsatztaktische Möglichkeiten bei Bränden in Altbauten erläutert werden.
Weiterhin wurden verschiedene Möglichkeiten zur Rettung von Personen aus Gebäuden als Alternative zum Drehleitereinsatz geübt.
Ein weiterer Schwerpunkt im Sommer 2021 war die Rettung von Personen bei Verkehrsunfällen und das Abstützen von PKW, LKW und Gebäuden mit einem vom Landkreis Ebersberg für den Rüstwagen neu beschafften Abstützsystem.
Am 26.05.2021 begann für die ältere der beiden Jugendgruppen die Modulare Truppausbildung (MTA, Feuerwehrgrundausbildung). Zudem konnten sieben Mitglieder nach erfolgreicher interner „Funkweckerprüfung“ in die aktive Mannschaft übernommen werden und dürfen seitdem an Einsätzen teilnehmen. Am 17.09.2021 legten zudem 11 Feuerwehrdienstleistende erfolgreich die Prüfung als Truppführer*in ab.
In 2021 absolvierten zwei Feuerwehrdienstleistende die Ausbildung zum/-r Gruppenführer*in, drei Feuerwehrdienstleistende absolvierten den Führerschein der Klasse C. Die Ausbildung für das neue LF 20 ist seit November 2021 Schwerpunkt im Übungsdienst.
Neben Maschinist*innen (Bedienung von Fahrzeug, Pumpe und fest verbauten Einrichtungen; Fahrtraining) und Gruppenführer*innen (Umgang mit Tablet-PC, Funkbedienung, einsatztaktische Neuerungen) muss jede*r Feuerwehrdienstleistende die Lagerung und Bedienung der neuen Geräte ausreichend üben, um sie im Einsatzfall jederzeit zuverlässig einsetzen zu können.
 
Die Ausbildung der im September 2020 neu gegründeten Jugendgruppe konnte ab dem Frühjahr 2021 weitergeführt werden. Die Übungen fanden dabei mit jeweils der Hälfte der Jugendgruppe im wöchentlichen Wechsel statt, für jede*n Jugendliche*n wird somit alle 14 Tage eine Jugendübung angeboten. Am 26.09.2021 fand der Kreisjugendfeuerwehrtag als dezentrale Veranstaltung in den einzelnen Landkreisgemeinden, unter anderem in Ebersberg, statt.
Zur Nachwuchsgewinnung und um den von der COVID-19-Pandemie besonders betroffenen Schüler*innen etwas Abwechslung zu bieten, fanden im Frühjahr 2021 Besichtigungen der Feuerwehr Ebersberg durch Schulklassen statt; zudem beteiligte sich die Feuerwehr Ebersberg wie jedes Jahr am Ebersberger Ferienspaß.
 
Außerdem wurden im vergangenen Jahr zwei neue Einsatzfahrzeuge, ein Löschgruppenfahrzeug und ein Mannschaftstransportfahrzeug, in den Dienst gestellt.
 
COVID-19 wird auch bis weit in das Jahr 2022 Einfluss auf den Einsatz- und Übungsdienst der Feuerwehren der Stadt Ebersberg haben. Eine ständige Anpassung des Dienstbetriebs an die aktuelle Lage und das gesetzliche Regelwerk ist daher erforderlich.
Für das Jahr 2022 sind die Ausschreibung eines Einsatzleitwagens (ELW 1) als Ersatz für einen Kommandowagen (KdoW) und einer Drehleiter (DLK 23/12) als Ersatz für die aktuelle Drehleiter vorgesehen. Die Ersatzbeschaffung ist einsatztaktisch wichtig, da Anzahl und Komplexität der Einsatzszenarien für Hubrettungsfahrzeuge (Unterstützung Rettungsdienst, Absturzsicherung bei Unwetter- und Brandeinsätzen, usw.) in den letzten Jahren ständig gewachsen sind.
Da die Feuerwehr Ebersberg 2022 ihr 150-jähriges Bestehen feiert, sind verschiedene Veranstaltungen geplant. Hierzu zählen unter anderem eine „Blaulichtmeile“ in der Ebersberger Innenstadt, ein Festabend, eine Ausstellung mit feuerwehrtechnischen Geräten sowie Stadtführungen rund um das Thema Feuerwehr.
Mittelfristig zeichnet sich für die Feuerwehren der Stadt Ebersberg ein Problem bei der Personalsituation ab. Wegen der hohen Wohnraumpreise ist zu erwarten, dass gerade junge und aktive Feuerwehrdienstleistende zunehmend in andere Gemeinden oder dörfliche Gegenden ziehen. Dieses Problem ist bereits jetzt spürbar und wird in den nächsten Jahren zunehmen, falls die Miet- und Immobilienpreise nicht stagnieren oder sinken. Die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum und/oder Dienstwohnungen in den nächsten Jahren ist somit zur Sicherstellung der Einsatzbereitschaft der Feuerwehren notwendig.